Mein Weg zur Kunst
1957 erblickte ich das Licht der Welt und hatte das „Vergnügen“ mit sechs jüngeren Geschwistern aufzuwachsen.
Wir hatten wenig, lernten aber diese wenigen Dinge die uns erfreuten, umso mehr, zu schätzen. Auf der Straße mit Nachbarkindern spielen bis es Abend wurde, war unser täglicher Zeitvertreib. Eine Kindheit die geprägt hat, auch mit wenig zufrieden zu sein.
Mit 27 habe ich meine große Liebe geheiratet und wir hatten das große Glück, zwei wunderbaren Kindern das Leben schenken zu dürfen.
Ich hätte mich glücklich schätzen können, wenn es nicht auch noch die dunklere Seite des Lebens geben würde.
Es ist nicht immer alles Sonnenschein, denn negative Erlebnisse wie das Zusammenleben mit einer kranken Person unter einem Dach, Leistungsdruck bei der Arbeit, eine Fehldiagnose und unsere Ehekrise sorgten für viel Wirbel in meinem Leben das sich manchmal wie eine Achterbahnfahrt anfühlte. Wenn man sich dabei selbst nicht genügend beachtet nimmt der Körper oder die Seele (im schlimmsten Fall beides) Schaden daran, mit deren Auswirkungen man später Leben muss.
Erst kam die Depression, dann der Zusammenbruch!
Ein langer schwerer Weg, bis ich mich wieder einigermaßen stabil fühlte. Mir wurde bewusst, dass ich Verhaltensmuster ändern und meinem Leben neue Impulse geben muss. Es ist wie es ist, aber es wird – was du daraus machst.
„In welche Richtung soll ich gehen?", fragte ich mein Herz und es antwortete: "Sei ganz leise und lausche. Öffne dich und lass dir Zeit, du musst deinen Weg nicht finden, dein Weg findet dich!“ (unbekannt)
Bei einem Kurs (2004) an der Kunstschule Offenburg sammelte ich in einer offenen Kunstwerkstatt erste Erfahrungen in Akt-, Aquarell-und Acrylmalerei, sowie Linoldruck und Töpferei. Dabei habe ich festgestellt, dass ich für viele Dinge, die man mit handwerklichem Geschick, mit Geduld und Ausdauer herstellen kann große Begabung besitze.
Schönheit sehe ich in so vielen Dingen, dass ich vom leeren Schneckenhaus, über Steine bis zum Schwemmholz alles sammle, womit ich etwas Neues entstehen lassen kann. Mit Schwemmholz begann ich unsere Ehekrise aufzuarbeiten. Ich spürte dabei nicht nur die Erleichterung, -allen Kummer und Schmerz damit abgelegt, - sondern auch ein Gefühl von Leichtigkeit und Emotionaler Freiheit erlangt zu haben.
Sprüche und Zitate haben mir bei der Bewältigung der Depression sehr geholfen, haben sie doch trefflich meine Situation oder meine Empfindungen beschrieben. Sie haben mir geholfen mein Selbstwertgefühl und mein Selbstvertrauen etwas zu stärken. Die Natur, unser Garten,Blumen und die Liebe meiner Familie haben mein Herz und meine Seele gestärkt und mir Mut gemacht einen neuen Weg zu gehen.
Kunst ist die Schnittstelle in meinem Leben, an der sich Vergangenheit und Zukunft begegnet sind und einen neuen Weg entdeckt haben. (unbekannt)
Unser Zuhause ist der Ort an dem ich mich wohlfühle, unser Garten ein Stück vom Paradies. Meine Familie, Freunde oder Gäste mit gutem Essen verwöhnen, neue Rezepte aus aller Welt ausprobieren, malen, ein gutes Buch lesen, Spaziergänge in der Natur mit allen Sinnen genießen, zur Ruhe kommen. Zufriedenheit und Dankbarkeit spüren wie viel das Leben zu bieten hat, es gibt nichts Schöneres für mich.
Ich begann meine kreative Seite auszuleben.
Da ich nie Kunst studiert habe, war erst einmal eine lange Zeit des Ausprobierens und Experimentierens angesagt.
Techniken, den Umgang mit Farben, Spachtelmassen, mit Pinseln verschiedenster Form und Größe erlernen, alles braucht Geduld und Ausdauer. Es gelang mir zu Beginn meiner Malerei nie zu entspannen, ich war blockiert und gestresst, weil ich mich unter Druck setzte, etwas Schönes schaffen zu wollen. Doch ich fand zu keinem eigenen Stil, versuchte andere zu kopieren und erlebte nur bittere Enttäuschung.
Erst mit den (mich fesselnden) Naturmaterialien gelang es mir, meinen eigenen Stil zu finden.
Mit Rinden von einst starken mächtigen Bäumen, die vielleicht ein Sturm gebrochen hat. Efeuwurzeln von einer unglaublichen Stärke, die vielleicht dem Baum die Luft zum Atmen genommen haben. Gräser, die verwelkt oder geknickt kaum noch Beachtung fanden.
Die Serie „Schätze der Natur“ ist daraus entstanden.
Neue Gedanken,Ideen und Pläne sind die Saat für ein anderes Leben. Dann braucht es eine Zeit der Ruhe und des Reifens bis Wege entstehen können. (Pinterest)
Später hatte ich das Glück einem Künstler zusehen zu dürfen, der anscheinend ohne große Überlegung drauflos malte. Binnen kürzester Zeit brachte er die unterschiedlichsten Techniken auf Leinwand und schuf beeindruckende Kunstwerke. Diese Leichtigkeit des Schaffens wollte ich erreichen.
Den Pinsel in die Hand nehmen, den Farben meiner Gefühle folgen, lebendig werden. (Pinterest)
Kunst ist lebendig, Kunst machen – macht mich lebendig!
Leider nicht immer von Dauer. Manchmal ist alles trist und grau, Angst macht sich aus unerklärlichen Gründen breit und Depressionen kommen und gehen. Durch diesen Umstand bin ich unsicher im Auftreten, ängstlich und gehemmt und aus diesem Grund auch nie in einen Kunstverein eingetreten.
Was wiederum dazu geführt hat, dass ich so gut wie keine Ausstellungsmöglichkeiten finde.
Es kostet mich Mut und Kraft mich immer wieder zu motivieren und nicht aufzugeben, aber die Malerei besitzt einen Zauber, der mich nicht mehr loslässt.
Im Frühjahr 2012 stellte ich in der Galerie Galand – KUNSTvollerGARTEN in Kehl-Odelshofen erstmals meine Werke der Öffentlichkeit vor.
Im Herbst 2012 präsentierte ich die „Schätze der Natur“ in der Stadthalle Kehl, die zu einer erfolgreichen Dauerausstellung von einem Jahr wurde.
Viele Werke sind in der Praxis Dr. Hartung und bei Juwelier Krämer in Kehl zu sehen.
Aus Gründen wie oben beschrieben fanden keine weiteren Ausstellungen statt, bis …
In dieser Zeit war ich jedoch nicht untätig und habe eine Serie mit Blumenbildern, eine Rote Serie und Bilder gemalt, die sich mit dem Glauben befassen, je nach Stimmungslage.
Es gibt viele weitere Einzelmotive, die in meinen kreativen Phasen entstanden sind, einzig aus dem Grund Techniken zu verbessern, Ideen umzusetzen und Freude bei dieser Arbeit zu empfinden.
2017 habe ich mich auf eine neue Technik eingelassen, ein ganz anderes Terrain betreten, das meiner Kreativität sehr zugute kam.
Kunst liegt aber immer im Auge des Betrachters, dem Einen gefällt es, dem Anderen nicht. Da die Technik fließend und die Bilder sehr harmonisch sind war ein Titel für diese Serie schnell gefunden. „Fließende Harmonie“
Von Januar 2018 bis Juli 2018 durfte ich beide Serien „Schätze der Natur“ und meine neue Serie „Fließende Harmonie“im Klinikum Oberkirch ausstellen.
Von Februar 2019 bis August 2019 waren die „Schätze der Natur“ im Klinikum Achern ausgestellt.
Gerne können Sie die Bilder nach Termin - Absprache auch bei mir Zuhause ansehen.
Vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Kunst.